Was versteht man unter Osteopathie?



Die Osteopathie ist eine manuelle Heilmethode, bei der nicht nur die Gelenke, sondern auch umliegende Strukturen, wie zum Beispiel Muskulatur, Sehnen, Faszien und Bindegewebe behandelt werden. Sie beschränkt sich aber nicht nur auf das behandeln einzelner Symptome, sondern betrachtet den Körper als Ganzes um die Ursache der Symptome zu finden. Ist die Ursache gefunden, gibt man dem Körper über bestimmte Techniken einen gezielten Reiz und damit die Möglichkeit sein persönliches Gleichgewicht wiederherzustellen. Man aktiviert somit die Selbstheilungskräfte.

Wichtig für den Erfolg der Osteopathie ist eine gute Zusammenarbeit mit den Reitern/ Pferdebesitzern, Tierärzten, Hufschmieden, Sattlern und Trainern, um eine best- und schnellstmögliche Erholung des Pferdes zu ermöglichen.

 

Die osteopathische Behandlung beruht auf den vier entwickelten Grundsätzen von A. T. Still

 

  1. Wechselbeziehung Struktur-Funktion: Strukturelle Störungen ziehen Funktionsstörungen nach sich. Da die verschiedenen Strukturen des Körpers (Knochen, Muskeln, Bänder, Faszien,Organe,etc.) miteinander interagieren, können sich Störungen der einen Struktur auch auf eine andere auswirken.
  2. Arterielle Regel: Eine Störung der Versorgung mit Flüssigkeiten (Blut, Lymphe, Liquor) wirkt sich negativ auf die Funktion der unterversorgten Struktur aus.
  3. Gesamtheit des Körpers: Defekte in einem bestimmten Bereich des Körpers können sich auf den Gesamtorganismus auswirken.
  4. Fähigkeit zur Selbstheilung: Ziel des Therapeuten ist es, durch gezielte Stimulation die vorhandenen Blockaden zu lösen und die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren, um ihn auf Dauer zu stärken.

 

   

Korrektur Schulterblatt

  Dehnung der Muskulatur

 Was Sie von einem Pferdeosteopathen erwarten können:

 

  • Eine umfassende Begutachtung des Pferdes in Ruhe und Bewegung.
  • Eine eingehende Untersuchung aller Gelenke und zugänglichen Körpergewebe, sowie Benennung und Behandlung der betroffenen Strukturen.
  • Eine genaue Auskunft darüber, ob alle gefundenen Störungen erfolgreich behandelt wurden.
  • Gegebenenfalls die Anwendung cranio-sakraler Techniken.
  • Auskünfte bezüglich Sattel, Hufzurichtung, Zähne sowie Hinweise, wie Sie mit Ihrem Pferd in nächster Zeit arbeiten sollten.
  • Einen pferdegerechten Umgang.

 

Was Sie von einem Pferdeosteopathen nicht erwarten dürfen:

 

  • Wunder (manchmal schon) :-)
  • Ausführliche Erläuterungen während der Behandlung. Natürlich wollen Sie sofort wissen, was Ihrem Pferd jetzt eigentlich fehlt. Bedenken Sie jedoch, dass eine gründliche Untersuchung zunächst einmal die ganze Aufmerksamkeit des Therapeuten fordert. Fragen werden nach der Behandlung natürlich gerne beantwortet.
  • Einsatz von technischen Hilfsmitteln wie Laser, Reizstrom, Farblampen etc. - Die Osteopathie ist eine manuelle Therapie, darum ist primär die Arbeit der Hände gefragt.
  • Einsatz oder Beratung bezüglich der Gabe von Medikamenten, auch homöopathischen, sofern der Therapeut nicht auch Ihr Tierarzt ist.